Heute ist Dreikönigstag. In den katholischen Gegenden Deutschlands sind wieder die Sternsinger unterwegs und sammeln Spenden für notleidenede Kinder in aller Welt. Eigentlich eine gute Sache. Kinder sammeln für Kinder, da gibt man doch gerne. Doch mich beschleichen andere Gedanken: Warum müssen heutzutage noch immer Kinder in fernen Ländern Hunger leiden, können nicht zur Schule gehen, haben kaum Perspektiven? Kinder in der dritten Welt bauen Spielzeug zusammen, damit Kinder in den Industrieländern noch mehr billiges Spielzeug bekommen können. Kinder in der dritten Welt nähen und besticken Textilien, damit Kinder in den Industrieländern öfter billige Kleidung bekommen können. Kinder in der dritten Welt schuften auf Kakaoplantagen, damit übergewichtige Kinder in den Indurstireländern noch mehr billige Schokolade in sich hineinschieben können. Als Ausgleich dafür spenden wir ein wenig von dem gesparten Geld, um unser Gewissen zu beruhigen. Ist unsere Gesellshaft nicht ein bißchen pervers geworden? Mit einem etwas bewusterem Lebensstil und Einkaufsverhalten könnten wir wahrscheinlich viel mehr bewirken. Wir leben im Überfluss auf Kosten derer, für die die Sternsinger so fleißig sammeln. Mögen die Spenden wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden und etwas positives bewirken, und möge den Spendern die nötige Erleuchtung kommen, wie wahres Christemtum aussehen sollte. Der einfachste Weg ist nicht immer der beste.