Dieser Beitrag ist eher für diejenigen Leser interessant, die die Absicht haben, einen Urlaub in Argentinien zu verbringen und die Daheimgebliebenen von dort mit Ansichtskarten zu beglücken.
Wer in den größeren oder touristisch interessanten Städten durch die Straßen schlendert, trifft in einigen Souvenir-Läden oder Buchhandlungen auf die Buchstaben "DHL". Und tatsächlich, dahinter verbirgt sich der deutsche Logistikkonzern, der Ableger der Deutschen Post. Mit eigenen Briefkästen und eigenen Briefmarken. DHL ist dabei, in SDüdamerika ein eigenes Netz aufzubauen.

Nun sollte man meinen, wenn man seine Karten DHL anvertraut, dann werden sie schnell und zuverlässig transportiert, vor allem nach Deutschland, dem Heimatland des Unternehmens. Doch das erwies sich (nicht nur) in unserem Fall als großer Irrtum. Offenbar kennt sich DHL in der Welt noch nicht so gut aus und muss das neue Land erst noch entdecken. Das machen sie anscheinend ähnlich wie ihre berühmten Vorgänger Cook, Magellan oder Darwin, nämlich mit Frachtseglern und Pony-Express. Unsere Karten benötigten von Buenos Aires, immerhin nicht gerade tiefe Provinz, nach Deutschland zwei Monate, einige waren sogar mehr als drei Monate unterwegs. Dafür haben sie etwas von der Welt sehen dürfen, sie wurden nämlich über Mexiko geleitet. Das verrät ein Aufkleber, mit dem die schönen Motivmarken überklebt wurden. Andere Betroffene berichten gar, dass Postkarten über Neuseeland geschickt wurden. Wer sich die Lage der einzelnen Länder mal auf einem Globus ansieht, stellt fest, dass Mexiko und erst recht Neuseeland nicht gerade auf dem direkten Weg von Argentinien nach Mitteleuropa liegen. Es scheint, dass die Routenplaner des Werltkonzerns in Geografie nicht sehr gut aufgepasst haben.

Übrigens, es gibt in Argentinien auch noch den günstigeren einheimischen Correo Argentino, der ebenfalls weltweit versendet. Der ist schon länger dort tätig und kennt inzwischen die Abkürzungen. Dann geht es meistens in ein bis zwei Wochen. Einen schönen Urlaub!