Das war wohl nichts! In ihrem vergeblichen Bemühen, Horst Seehofers "Trassenkampf" in geordnete Bahnen zu lenken, hat sich Wirtschafts- und Energieministerin Ilse Aigner nun endgültig lächerlich gemacht. Bayern möchte bekanntlich zwar Energie haben, aber keine Kraftwerke und vor allem keine Stromtrassen. Aigners neuer Lösungsansatz, die Trassen einfach in die angrenzenden Bundesländer zu verschieben, wurde zum Rohrkrepierer. Ihre Trassenformel "2-x", d. h. zwei, die benötigt werden würden, minus dem, was vielleicht doch nicht notwendig wäre, ist nun aufgelöst: x=2. Keine Trassen durch Bayern. So wollte es schon Ministerpräsident Seehofer. Da x aber kleiner als 2 sein muss, damit Strom aus dem Norden nach Bayern fließen kann, heißt die Lösung nun: x=0, aber x außerhalb Bayerns. Im Klartext: Die unschönen Starkstromleitungen sollen durch Hessen und Baden-Württemberg führen und Bayern wird dann dezentral angebunden. Den Kuchen genießen wollen, aber das lästige Backen auf Andere abwälzen? Der Versuch des Trassen-Outsourcings kam jedenfalls nicht gut an.
Mein Vorschlag für die betroffenen Bundesländer: Nehmt soch eine Trassenmaut für Strom, der nach Bayern will! Dort hat man eine Schwäche für sowas.

Erreicht hat Aigner damit zweierlei: Sie wird kaum noch ernst genommen, und ihr Mitbewerber um das Amt des Ministerpräsidenten, Markus Söder, hat nun so gut wie gewonnen.