Märklin D 1/3 Limmat
- Details
Die schweizer Baureihe "D 1/3" mit dem Namen "Limmat" brachte Märklin 1997 als Teil der Zugpackung 26471 bzw. 28471 "150 Jahre schweizer Bahn" heraus. Der Zug ist auch bekannt unter seinem Spitznamen "Spanisch-Brötli-Bahn". Das Modell mit den vielen kleinen Details ist eigentlich zu schade, um nur in der vitrine zu stehen. Auf Epoche-1-Anlagen oder als Museumszug ist sie ein Hingucker. Leider sind die Fahreigenschaften alles andere als berauschend, egal ob Delta oder Digital.
Der Dekoder in der Digital-Ausführung ist im Grunde genommen auch nur ein aufgemotzter Delta-Dekoder, der neben einstellbarer Anfahr- und Bremsverzögerung sowie Höchstgeschwindigkeit auch 80 Adressen ermöglicht. Der Chip ist der damals übliche 701.13, der das MM2-Format nur eingeschränkt versteht und noch keine absolute Fahrtrichtung kennt. Die Fahreigenschaften sind eher bescheiden. In den unteren Fahrstufen tut sich nicht viel, da kommt der Dekoder wohl mit dem Glockenankermotor nicht so gut zurecht. Oben ist die Lok viel zu schnell (Minimum knapp 120 km/h bei einer Vorbildgeschwindigkeit von 30 km/h). So bleiben nur wenige Fahrstufen für den Betrieb übrig.
Abhilfe schafft hier nur ein neuer Dekoder. Die heute üblichen Standard-Dekoder passen problemlos in den Tender. Bei diesem Umbau fand sich sogar noch für einen kleinen Puffer-Kondensator. Die Komponenten dürfen nur nicht über den kleinen Absatz an der Innenseite der Tenderwand hinausragen, damit die Abdeckung mit der Kohlenachbildung noch passt.
Beim Austausch sind ein paar Kleinigkeiten zu beachten:
1. Stromzuführung und Motoranschlüsse werden wie üblich angeschlossen: Rot und Braun = Schleifer und Gleis, Blau und Grün = Motor.
2. Bei der Beleuchtung ist Märklin etwas vom eigenen Standard abgewichen. Das graue Kabel ist für die vorderen Laternen zuständig, das gelbe Kabel jedoch nicht für das hintere Licht (die hinteren Laternen haben keine Funktion), sondern es handelt sich hier um den Rückleiter für das Licht, der sonst bei Märklin orange ist. Dieser Draht kann an den gemeinsamen Rückleiter (+ nach Gleichrichter), nach NMRA-Norm Blau, angeschlossen werden. Das sorgt für ein flackerfreies Licht. Da der Märklin-Dekoder anscheinend mit geringerer Spannung arbeitet, habe ich hier noch einen zusätzlichen Vorwiderstand von 1 kOhm eingebaut, um den LED-Strom zu begrenzen.
3. Es empfiehlt sich, an einer der beiden Platinenbefestigungen eine Lötfahne anzuschrauben und das von der Lok kommende braune Kabel dort anzulöten. Von da geht es mit einem weiteren kurzen Draht zum Dekoder. Auf diese Weise sind die Chassis von Lok und Tender miteinander verbunden, was die Stromabnahme etwas verbessert.
Falls der Dekoder nicht irgendwie verpackt ist, muss er gegen den Boden isoliert werden.
4. Viele neuere Dekoder bieten Standardeinstellungen für verschiedene Motortypen an. In diesem Fall brachten die Werte für "Märklin mit Maxxon-Motor" die besten Ergebnisse. Läuft die Lok in den untersten Fahrstufen nicht "unrund", muss evtl. der K-Wert verringert werden.
Wer das nötige Geschick und die Nerven dafür hat, der kann noch versuchen, die gtelben LEDs durch warmweiße zu ersetzen.