Reparieren statt Wegwerfen
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Wir müssen Müll vermeiden, Energie sparen und die begrenzten Ressourcen schonen. Das ist für die meisten Menschen inzwischen eine klare Sache. Doch was, wenn ein Gerät oder Gegenstand, der eigentlich noch brauchbar wäre, kaputt geht? Oft sind es kleine Dinge, die zum Ausfall führen und die gar nicht viel kosten. Trotzdem ist eine Reparatur häufig unwirtschaftlich, weil der zeitliche Aufwand zu teuer wird oder der Händler keine solche Reparatur anbietet. Ein Neukauf wäre eine einfache Lösung, würde aber auch bedeuten, dass unnötig viel Schrott entsteht und wichtige Rohstoffe verbraucht werden, obwohl es anders ginge.
Hier setzen die so genannten Reparatur-Cafés an. Dort versuchen engagierte, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, Geräte, Textilien, Spielzeug und andere Gegenstände zu retten und ihnen ein zweites Leben einzuhauchen. Die Reparateure kommen meist aus verschiedenen Fachgebieten und können sich deshalb auch gegenseitig ergänzen. Die Konzepte dazu sind verschieden. In einigen Reparatur-Cafés gibt es Hilfe zur Selbsthilfe. Da können die "Kunden" selber reparieren oder es lernen, mit fachkundiger Unterstützung und geeignetem Werkzeug. In anderen Werkstätten arbeiten vor allem die Reparateure, während die Besucher bei einem Kaffee (und vielleicht auch einem Stück Kuchen) warten. Daher stammt der verbreitete Begriff "Reparatur-Café". Gerade auf dem Lande wird so nebenbei die Dorfgemeinschaft gefördert.
Die Reparaturen sind üblicherweise, mit Ausnahme von Ersatzteilen, kostenlos. Dafür gibt es allerdings auch keine Garantie und keinen Anspruch auf eine erfolgreiche Reparatur. Natürlich kann nicht alles repariert werden. Bei komplexer Mikroelektronik stoßen selbst Labore an ihre Grenzen und häufig ist ein benötigtes Ersatzteil nicht mehr erhältlich. Einige RCs bieten aber inzwischen an, einfachere Teile im 3D-Druck selber herzustellen. Das erweitert die Möglichkeiten noch einmal. Fragen kostet nichts und einen Versuch ist es immer wert.
In manchen Regionen sind die Reparatur-Cafés untereinander vernetzt. So können Erfahrungen ausgetauscht werden oder man hilft sich gegenseitig mit Expertenwissen und speziellen Geräten oder Werkzeugen aus. Ein Beispiel dafür ist der Landkreis Regensburg, wo mehrere noch recht junge Reparatur-Stätten einen Verbund aufbauen. Wie das aussieht, kann man hier ansehen:
https://www.reparaturcafes-regensburg.de/
Die meisten RCs sind keine Vereine oder ähnliche Institutionen, sondern ein loser Verbund von engagierten Ehrenamtlichen, die Spaß daran haben, kaputte Dinge wieder zum Laufen zu bringen und dabei unsere Erde zu entlasten. Mit Ausnahme von Ersatzteilen werden entstehende Kosten aus Spenden gedeckt.
Ein Problem vieler solcher Einrichtungen ist der Platzbedarf. Vielfach bringen die Reparateure eigenes Werkzeug und Material mit und zu jedem Termin muss alles auf- und abgebaut werden. Ideal wäre ein ausreichend großer Raum, in dem Tische und Werkbänke stehen bleiben können und in dem Werkzeug, Verbrauchsmaterial und häufig benötigte Ersatzteile gelagert werden können. Da wäre es wirklich schön, wenn die Gemeinden kräftiger unterstützen würden! Schließlich liegt unsere Zukunft im Recycling und Upcycling und nicht in der Ressourcenverschwendung.