Danke, Franziskus!
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Wie kommt ein gläubiger Atheist dazu, einem katholischen Papst zu danken? Nun, wenn aus dem als eher rückwärtsgewandt bekannten Vatikan einmal moderne und vernünftige Ansichten kommen, muss das auch anerkannt werden. In seiner neuen Enzyklika "Laudato Si" weist Papst Franziskus nicht nur auf auf die Gefahren durch die Übermäßige Nutzung sozialer Medien hin. Sein Hauptanliegen ist diesmal der Umwelt- und Klimaschutz. Endlich macht einmal ein Kirchenoberhaupt darauf aufmerksam, dass zum "Bewahren", und das bedeutet "konservativ sein" nun einmal, nicht nur die Bewahrung unseres zumindest in den Industrieländern hohen Lebensstandards gehört, sondern auch die Bewahrung der Schönheit unseres Planeten samt seiner nichtmenschlichen Bewohner. Endlich sagt ein Papst einmal klar und deutlich, dass unsere derzeitige Wirtschaftsform längerfristig zur Zerstörung der göttlichen Schöpfung führen wird. Das Bibel-Wort "Macht euch die Erde untertan" heißt nicht "Macht die Erde unwiderbringlich kaputt." Überzeugte Christen sollten die Natur als einen Teil der Schöpfung begreifen und nicht als Selbstbedienungsladen für die vermeintliche "Krone der Schöpfung".
"Wenn jemand von außerhalb der Erde unser Treiben beobachten würde, dann würde er sich sehr über unser Treiben wundern", schreibt Franziskus sehr zutreffend. Dem kann man nur zustimmen. Wer um des kurzfristigen Profits willen seine Lebensgrundlage zerstört, macht keinen wirklich intelligenten Eindruck. Ein Papst als Anwalt der Umwelt- und Naturschützer, wer hätte das gedacht? Hoffentlich findet er ausreichend Gehör, denn es ist höchste Zeit, sich neu zu besinnen.
Spannend wird es nun zu sehen, wie die katholisch-konservativen Kreise und die politischen Parteien, die sich auf das Christentum berufen, auf den Aufruf des Papstes reagieren werden. Unter diesen gibt es ja etliche bekennende "Ökohasser". Daran wird sich zeigen, wie stark die Kirche noch ist und wie ernst es viele ihrer Mitglieder mit dem Glauben wirklich meinen. Respekt vor der Schöpfung - oder doch lieber Bequemlichkeit? Auf jeden Fall kann man ihm glauben, dass er es mit seinem Weckruf ernster meint, als die vielen Politiker mit ihren Lippenbekenntnissen. Dieser Aufruf war notwendig. Danke, Franziskus!