Die Vorstandsetagen deutscher Unternehmen sind eine der letzten Männer-Domainen. Das wollen vor allem Politikerinnen nun mit einer Frauenquote ändern. Das das mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung nicht funktionieren würde, war abzusehen. Aber bringt uns eine vorgeschriebene Quote wirklich weiter? Gibt es auch genügend geeignete Frauen, deren wesentliche Qualifikation nicht nur darin besteht, kein Y-Chromosom zu besitzen und die einen solchen Job übernehmen wollen? Außerdem sind umme Witze vorprogrammiert, wenn "die Neue" nicht gleich alle Erwartungen erfüllt: "Haben Sie sich normal hochgeschlafen oder sind Sie die Quotenfrau?" Und schließlich: Wenn ich bei mindestens gleicher Qualifikation den Job nicht bekomme, weil ich keine Frau bin, kann ich dann wegen Diskriminierung klagen?

Frauen könnten frischen Wind in die Führungsetagen bringen, aber ob dann gleich alles besser wird? Frauen sind nicht unbedingt weniger brutal als Männer, sie sind nur in der Wahl ihrer Methoden subtiler. Was bringt dann eine erzwungene Veränderung?

Am unteren Ende der Hierarchie-Pyramide sind die Frauen in der Überzahl. Und hier werden sie, trotz aller Regelungen, immer noch sehr häufig für gleiche Arbeit schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Wäre es nicht sinnvoller, hier endlich Gleichheit und Gerechtigkeit durchzusetzen? Gleicher Lohn für gleiche Arbeit für Millionen Arbeitnehmerinnen statt ein paar Dutzend Vorzeigefrauen in den Vorständen der DAX-Unternehmen?