Drehscheibe digitalisieren
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Eine Drehscheibe ist der Mittelpunkt eines jeden BWs. Bei einer weitgehend digital gesteuerten Anlage liegt es nahe, auch die Drehscheibe in den automatischen Ablauf einzubeziehen. Für die Märklin/Fleischmann-Drehscheibe gibt es zwar einen entsprechenden Dekoder, aber mit dem wird nicht jeder Modellbahner glücklich. Das Klappergeräusch des Arretierungsmechanismus stört. Wie schön wäre es doch, wenn die Scheibe ohne Ruckeln ud geräuscharm ihre zielpositionen ansteuern würde! und das geht. Es gibt sogar verschiedene Lösungen:
Den kompletten Antrieb durch einen neuen Ersetzen, z. B. einen externen Schrittmotor, oder
den vorhandenen Mechanismus entfernen, dem Motor einen Dekoder verpassen und geeignete Sensoren für die Positionserkennung anbringen.
Das mit dem schrittmotor ist eine relativ aufwändige Angelegenheit, wenn man es selber bauen will, und relativ kostspielig, wenn man auf fertige Lösungen zurückgreift.
Ich habe mich daher für den anderen weg entschieden und bin nach verschiedenen Experimenten bei einem optischen System angekommen. Ansätze mit Lichtsschranken oder magnetischen sensoren an der Bühne oder auch auf dem großen äußeren Zahnrad erwiesen sich als nicht genau genug. Die Umdrehungen des Motors oder des ersten Zahnrades zu zählen brachte auch keinen Erfolg, weil das Spiel im Gesamtsystem zu groß ist. So kam ich zu einer Scheibe mit 12 gleich großen Sektoren, die abwechselnd shwarz und weiß gefärbt sind, und die auf dem großen zahnrad platziert wurde. Mit einer Reflexlichtschranke bekommt man dann ein nahezu sinusförmiges Signal, das von einem Mikroprozessor ausgewertet werden kann. Die maxima und Minima sind gut reproduzierbar. Der haken an der sache war nur, dass meine vorhandenen Dekoder nicht unter die Bühne passten (sie sind in DIL aufgebaut). Ich hätte also eine neue Leiterplatte in SMD produzieren lassen müssen, dazu eine angepasste Software erstellen usw. Sicher eine sehr interessante Arbeit, die aber viel zeit gekostet hätte. Auf der Suche nach weiteren Anregungen entdeckte ich dann eines tages in einem Forum einen Hinweis auf den "Sven-Brandt-Dekoder", der das gleiche Prinzip nutzt (vier weiße Balken als Marken) und nebenbei eine einfache motorregelung bietet, bis zu vier Signale ansteuern kann, eine schaltbare beleuchtung für das Häuschen und drei Rückmeldeanschlüsse für die Bühne an Bord hat. Daraufhin habe ich diesen Dekoder in meine Drehscheibe eingebaut, man muss nicht immer alles selber machen... Wie das genau aussieht und wie der Einbau vor sich geht, ist auf der entsprechenden Seite sehr gut beschrieben: www.digital-bahn.de. Der Dekoder kann sich Märklin-kompatibel verhalten und lässt sich problemlos z. B. in Traincontroller einbinden.